Der Name Teufelskralle klingt furchteinflößend, in der Praxis soll sich die Heilpflanze aber als natürliches Schmerzmittel bewähren. Sie wird bei Problemen mit dem Bewegungsapparat und Magen-Darm-Beschwerden empfohlen.
Wir beschäftigen uns heute mit der afrikanischen Teufelskralle und damit, wie sie zur Behandlung eingesetzt werden kann.
Was ist die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)?
Die Teufelskralle ist in Südafrika und Namibia beheimatet. Die afrikanische Teufelskralle wird als krautige Pflanze beschrieben. Im Wachstum entwickelt sie Triebe, die bis zu 2 m lang werden können. Die Regenzeit bewirkt, dass die Teufelskralle austreibt.
Nun bildet sie rotviolette Blüten aus. Die Früchte der Pflanze verholzen mit der Zeit. Optisch erinnern sie an Widerhaken, die sich scheinbar zum Himmel strecken. Daher kommt der Name Teufelskralle. Übrigens: Die Harpagophytum procumbens gehört zur Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae).
GUT ZU WISSEN!
Die afrikanische Teufelskralle besitzt eine Hauptwurzel. Davon abgehend gibt es lange Sprossen, die wiederum die sekundären Speicherwurzeln bilden. Die Speicherwurzeln werden genutzt, um Medikamente und natürliche Präparate herstellen zu können.
Teufelskrallenwurzel: Inhaltsstoffe
Der Heilpflanze werden entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben. Dafür sollen die Inhaltsstoffe verantwortlich sein. Die Pflanze enthält Bitterstoffe, die sogenannten Iridoide. Darunter fällt auch die häufig erwähnte Substanz Harpagosid.
Zudem vereint die Wurzel die pflanzlichen Komponenten Flavonoide und Acteosid. Nicht zuletzt enthält die Teufelskralle eine beachtliche Menge an Kohlenhydraten.
Die Anwendungsgebiete der Teufelskrallenwurzel
Die Heilpflanze wird grundsätzlich bei Schmerzen und Entzündungen empfohlen. So sollen Menschen mit Kreuzschmerzen, Arthrose und ganz allgemein mit Gelenkproblemen von einem entsprechenden Präparat profitieren.
Auch bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit und rheumatischen Erkrankungen kommt die Teufelskralle zur Anwendung.
Anwendungsgebiete im Überblick:
- Probleme mit dem Bewegungsapparat (Hexenschuss, Arthrose)
- Rheumatische Erkrankungen
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsbeschwerden
- Entzündliche Prozesse
GUT ZU WISSEN!
Bevor Arzneimittel unter anderem mit Harpagophytum zur Anwendung kommen, sollte die Ursache für die Beschwerden zunächst abgeklärt werden. Entsprechende Informationen gibt in erster Linie der Arzt. Auch eine Apotheke steht beratend zur Seite.
Was sagen Studien zur Teufelskralle?
Bei einheimischen Menschen ist Harpagophytum procumbens das Mittel der Wahl bei zahlreichen Beschwerden und Krankheiten. So setzen Patienten diese und andere Heilpflanzen ein, um mehr Kraft, Beweglichkeit und Lebensqualität zu erhalten.
Durch die Natur inspiriert, haben sich auch Studien damit beschäftigt, ob ein Extrakt tatsächlich die Wirksamkeit bereitstellt, die bei Schmerz und Co. vermutet wird.
Daten sind widersprüchlich, aber geben Hinweise
Zwar existieren durchaus widersprüchliche Daten zum Thema Wirksamkeit, allerdings gibt es Hinweise darauf, dass die Heilpflanze ihrem Namen alle Ehre machen kann.
Studien im Labor, an Tieren und beim Menschen haben Ergebnisse hervorgebracht, wonach die Inhaltsstoffe den Gelenken guttun können. Gelenkschmerzen könnten sich durch die Anwendung verringern. In diesem Fall werden Schmerzmittel seltener nötig.
Das wäre vor allem für Patienten mit Arthrose, die häufig unter Schmerz leiden, eine gute Nachricht. Aber nicht nur bei Gelenkschmerzen, auch bei Rückenschmerzen sollen die Extrakte der Heilpflanzen Wirkung zeigen. Zudem hat sich durch Erfahrungsberichte der Verdacht erhärtet, dass Verdauungsbeschwerden mit der Anwendung der Teufelskralle gelindert werden können.
Noch wird erforscht, ob und wie der einzelne Wirkstoff in Kombination oder für sich alleine gesehen, Symptome verringern kann. Bitterstoffen wird nachgesagt, dass sie entzündungshemmend, abschwellend und gering schmerzlindernd wirken. Ganz allgemein soll die Teufelskralle diejenigen Enzyme in der Gelenkknorpel-Matrix bremsen, die Eiweiß abbauen.
Das könnte für die Gesundheit von Arthrose Patienten eine Rolle spielen. Symptome, die zu der Kategorie Verdauungsbeschwerden zählen, lassen sich womöglich mit Teufelskralle-Tee bekämpfen. Der enthaltene Wirkstoff soll die Produktion von Magensäure und Galle ankurbeln. Die Teufelskralle könnte somit nicht nur Gelenke (Arthrose), sondern auch die Verdauung beeinflussen.
Beratung vor Anwendung
Es gibt zahlreiche Krankheiten, die Schmerzen auslösen oder die Freiheit der Bewegung eingrenzen. Zunächst ist es wichtig, dass Sie sich fragen, welche Ursachen für die Schmerzen verantwortlich gemacht werden können.
Mithilfe von ärztlichen Untersuchungen kann die Frage geklärt werden, ob Arthrose die Beschwerden auslöst. Dabei handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, die nicht heilbar ist. Viele Menschen setzen jedoch auf Heilpflanzen, um ihre Beschwerden zu lindern.
Womöglich kann die Teufelskralle die Behandlung von Arthrose, Verdauungsproblemen, Entzündungsprozessen und ganz allgemein Schmerzen unterstützen.
Allerdings sollten Sie Ihrer Gesundheit zuliebe die Anwendung zunächst mit Ihrem Arzt besprechen. Das dient dazu, eventuelle Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen auszuschließen.
Teufelskralle: Dosierung
Neben der potentiellen Wirkung ist auch die konkrete Anwendung für Nutzer interessant. Sie haben die Möglichkeit, die Extrakte der Pflanze in Form von Tabletten oder Kapseln aufzunehmen. Auch Tinkturen oder Salben hält der Handel bereit. Nicht zuletzt ist entsprechender Tee erhältlich.
Damit die Wirkung eintritt, die sich Patienten erhoffen, ist ausreichend viel von den Inhaltsstoffen notwendig. Fertigarzneimittel sind bereits entsprechend dosiert. Halten Sie sich dabei stets an die Empfehlungen des Herstellers. Fragen zu der aufzunehmenden Menge können Sie entweder Ihrem Arzt stellen oder von der Apotheke beantworten lassen.
Generell gilt: Möchten Sie Schmerzen oder Entzündungsvorgänge bekämpfen, sollten Sie auf eine Tablette oder Kapsel setzen. Salben können lokal auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden. Bei Verdauungsbeschwerden empfiehlt sich die Zubereitung von Teufelskralle-Tee.
GUT ZU WISSEN!
Wie immer ist es wichtig, auf die Qualität zu achten. Zwar gibt es keinen großen Teufelskralle-Test, die Seriosität des Herstellers spielt aber eine große Rolle. Informieren Sie sich, wie ein entsprechender Artikel hergestellt wurde.
Überflüssige Inhaltsstoffe sollten nicht enthalten sein. Sie können Ihren Körper belasten. Bei Unklarheiten lohnt es sich, beim Anbieter nachzufragen.
So gelingt ein Teufelskralle-Tee
Wenn Sie oder jemand in Ihrer Familie unter Verdauungsbeschwerden leiden, kann ein Teufelskralle-Tee unter Umständen Abhilfe schaffen.
Hierfür nehmen Sie ca. 4,5 g getrocknete Teufelskralle-Wurzel. Überschütten Sie das zerkleinerte Pflanzenmaterial mit 300 ml kochendem Wasser. Danach lassen Sie die Mixtur bei Raumtemperatur 8 Stunden ziehen.
Entfernen Sie anschließend die Teufelskralle-Wurzel und trinken Sie das Gemisch verteilt auf drei Tagesportionen.
GUT ZU WISSEN!
Bei Verdauungsproblemen wird zu 1,5 g Teufelskralle geraten. Trinken Sie den Tee etwa 30 Minuten vor jeder Mahlzeit.
Teufelskralle: Gibt es Nebenwirkungen?
Die Teufelskralle gilt als gut verträglich. Jedoch kann es auch bei pflanzlichen Extrakten zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen. Im Fall der Teufelskralle sind das Verdauungsprobleme wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen und Sodbrennen.
Auch Kopfschmerzen, Schwindel oder allergische Hautreaktionen sind grundsätzlich möglich. Treten bei Ihnen Nebenwirkungen auf, unterbrechen Sie die Einnahme sofort. Klären Sie mit Ihrem Arzt ab, ob und wie eine weitere Einnahme aussehen kann.
Hier sollten Sie die Teufelskralle nicht anwenden
Ihr Gelenkbereich ist gerötet, geschwollen oder fühlt sich warm an? Dann sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Diese Symptome sprechen dafür, dass eine Entzündung besteht.
Bei dem Arztbesuch können Sie klären, ob die Teufelskralle in Ihrem Fall eingenommen werden sollte. Ebenso ist es ratsam, Rücksprache mit einem Mediziner zu halten, wenn Sie unter Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.
Das Gleiche gilt, wenn Sie Medikamente zur Blutgerinnung einnehmen. Es herrscht Einigkeit darüber, dass bei Magen-und Zwölffingerdarmgeschwüren Teufelskralle nicht zur Anwendung kommen sollte.
Da es keine Erfahrungswerte gibt, ist Teufelskralle nicht für Schwangere, Stillende und Kinder geeignet.
Hyaluronsäure: Alternative bei Gelenkschmerzen
Sie leiden unter Gelenkschmerzen und sind sich unsicher, ob Teufelskralle das Richtige für Sie ist? In diesem Fall möchten wir Ihnen gerne eine Alternative vorstellen: Hyaluronsäure.
Dabei handelt es sich um eine körpereigene Substanz. Sie wird von Ihrem Organismus benötigt, um eine reibungslose Bewegung sicherzustellen. Lange Zeit wurde sie ausschließlich in Form von Spritzen angeboten, um schmerzende Gelenke zu behandeln.
Mithilfe biotechnologischer Verfahren ist es möglich, Hyaluronsäure auch oral einzunehmen. Hochwertige Hyaluronsäure Kapseln stellen die Substanz, die praktisch keine Nebenwirkungen hat, zur Verfügung.
Tipp unserer Autorin:
Jennifer Ann Steinort
Dipl. Gesundheitsökonomin
MEINE EMPFEHLUNG!
“Ich empfehle die Hyaluronsäuretabletten von Steiger Naturals. Das Hyaluron Präparat kann müden Gelenken auf die Sprünge helfen. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es auf tierische Bestandteile komplett verzichtet, ebenso auf überflüssige Inhaltsstoffe.
Die hochdosierte kurzkettige Hyaluronsäure (800-1.500 kDA) kann zudem gesundes Haar und starke Fingernägel unterstützen.”
Fazit
Die Teufelskralle wächst in Namibia und Südafrika. Ihren Namen verdient sie aufgrund ihrer krallenförmigen Pflanzenbestandteile. Der Teufelskralle werden entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften zugeschrieben. Insbesondere bei Gelenkschmerzen und Verdauungsproblemen wird die Wurzel (nicht Früchte) empfohlen.
Studien geben Hinweise darauf, dass entsprechende Artikel bzw. Präparate mit Teufelskralle-Extrakt zur Linderung beitragen könnten. Allerdings sind die Studien teilweise widersprüchlich.
Bevor Sie Teufelskralle anwenden, sollten Sie sich mit Ihren Schmerzen an einen Arzt wenden. Er kann die Ursachen der Symptome feststellen und über geeignete Therapiemaßnahmen aufklären. Sie möchten Teufelskralle ausprobieren?
Dann raten wir Ihnen dazu, ein hochwertiges Produkt zu bevorzugen. Auf diese Weise können Sie Unverträglichkeiten aufgrund von überflüssigen Zusatzstoffen vermeiden. Hyaluronsäure kann womöglich eine Alternative bei Gelenkschmerzen darstellen.
Quellen
- Evidenzbasierte Selbstmedikation: Teufelskralle bei Kreuzschmerzen | PZ – Pharmazeutische Zeitung (pharmazeutische-zeitung.de)
- PharmaWiki – Teufelskralle
- 222_226_Chrubasik_1.pdf (uniklinik-freiburg.de)
- Oral herbal therapies for treating osteoarthritis – Cameron, M – 2014 | Cochrane Library
- Assessment report on Harpagophytum procumbens D.C. and/or Harpagophytum zeyheri decne, radix (europa.eu)
- The use of glucosamine, devil’s claw (Harpagophytum procumbens), and acupuncture as complementary and alternative treatments for osteoarthritis – PubMed (nih.gov)