Nimmt Stress eine große Rolle in Ihrem Alltag ein? Dann fühlen Sie sich womöglich häufig ausgelaugt und antriebslos. Rosenwurz, auch Rhodolia rosea genannt, soll dabei helfen, stressgeplagte Menschen wieder auf Kurs zu bringen.
Mit der Einnahme entsprechender Produkte sollen Ermüdungserscheinungen gelindert und die Antriebslosigkeit bekämpft werden können. Einer konstanten Leistungserbringung steht damit nichts mehr im Weg.
Wir verraten Ihnen, auf welche Weise Rosenwurz wirken soll und was bei der Einnahme beachtet werden sollte.
Was ist Rosenwurz?
Bei Rosenwurz handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die der Familie der Dickblattgewächse angehört. Da sie Wasser speichern kann, zählt sie ebenso zu der Gattung der Sukkulenten.
Rosenwurz wächst vornehmlich in kälteren Regionen Eurasiens. Auch Nordamerika und die Arktis zählt die Pflanze zu ihrer Heimat.
Die typisch gelben Blüten haben Sie womöglich, ohne es zu wissen, bereits auf einer Wanderung in Schweden oder Finnland betrachtet. Besonders gerne wächst die krautige Pflanze in Felsspalten.
Generell gilt: Die weiblichen Pflanzen zieren gelbliche Blüten und die männliche Ausgabe erkennen Sie an violetten Blüten.
Ebenfalls ein Erkennungsmerkmal sind die fleischigen, saftreichen Stängel und Blätter.
GUT ZU WISSEN!
Die Wurzeln der Pflanze riechen nach Rosen, daher der Name Rosenwurz.
Alte Pflanze, neu entdeckt
Ihnen ist der Begriff Rosenwurz noch nie untergekommen? Das liegt vielleicht daran, dass die Pflanze vor allem in ihren Heimatländern eine lange Tradition besitzt.
Bereits Wikinger und sibirische Völker setzten auf das Kraut, um ihre Widerstandskraft gegen Infektionen und ihr Wohlbefinden zu stärken.
Noch immer wird die Heilpflanze in Skandinavien und Russland bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt. Dazu gehören Depressionen, Ermüdungszustände und Impotenz. Auch bei der Höhenkrankheit soll das Kraut seine positiven Eigenschaften entfalten können.
In Russland und China werden die Blätter genutzt, um einen Tee aufzugießen. Zudem können sie gemeinsam mit Gemüse verzehrt werden. Nicht selten wird auch der Extrakt der Wurzel mit heißem Wasser übergossen und getrunken.
Mit steigender Beliebtheit wurde überprüft, ob das Gewächs auch landschaftlich angebaut und kultiviert werden kann. Auf schweizerischem Boden sind bereits erste Versuche unternommen worden und geglückt.
GUT ZU WISSEN!
Rosenwurz ist Teil der chinesischen und ayurverdischen Heilkunst. Dort wird der Extrakt eingesetzt, um zahlreiche Beschwerden zu lindern.
Rosenwurz gegen Stress: Wirkung
Rhodolia rosea werden zahlreiche Wirkungsweisen nachgesagt. Am populärsten ist die Aussage, dass es sich bei Rosenwurz um ein starkes Adaptogen handelt. Auch dieser Begriff besitzt eine lange Tradition.
Der russische Wissenschaftler Nicolai Lazarev rief ihn vor über 60 Jahren ins Leben. Ein Adaptogen soll dabei helfen, den Körper im Gleichgewicht zu halten. Dieses Gleichgewicht ist von verschiedenen Steuerungs- und Regulierungsprozessen abhängig.
Neben Hormonen spielen auch die Körpertemperatur, der Blutdruck und der pH-Wert des Blutes eine entscheidende Rolle, wenn es um die körperliche Gesundheit geht. Das Gleichgewicht dieser physiologischen Körperfunktionen wird als Homöostase bezeichnet.
Besteht über lange Zeit eine Disharmonie können Krankheiten die Folge sein. Stress ist nachgewiesenermaßen an der Entstehung zahlreicher Erkrankungen beteiligt. Nur ein Beispiel ist Stress am Arbeitsplatz, der zu psychischen und psychosomatischen Krankheiten wie Angststörungen und Depressionen führen kann.
Auch Rückenschmerzen Tinnitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können durch anhaltende Stresszustände ausgelöst werden.1
Das Alternative Medicine Review hat sich der Frage gewidmet, welche adaptogene Wirkung von Rosenwurz-Extrakt ausgeht. Dabei konnten Hinweise darauf gefunden werden, dass sich die pflanzlichen Auszüge günstig auf die Homöostase auswirken können und den Körper auf diese Weise vor Krankheiten bewahren.2
Mehr Leistung durch Rosenwurz?
Rosenwurz soll in der Lage sein, Müdigkeitserscheinungen zu vertreiben und das Leistungsniveau anzuheben.
Dabei denken viele unweigerlich an das Thema Sport. Auch wenn Rhodolia rosea in Fitnesskreisen immer beliebter wird, stehen noch Untersuchungen aus, die eine zweifelsfreie Leistungssteigerung beweisen.
Erste Hinweise darauf lieferte eine Sportstudie aus dem Jahr 2004. Dabei nahmen Sportler eine Stunde vor dem Trainingsintervall 200 mg Rosenwurz- Extrakt ein.
Ergebnis: Die körperliche Leistungsfähigkeit optimierte sich und zwar deshalb, weil die Sportler eine verzögerte Erschöpfung zeigten. Die Ergebnisse wurden mit einer Placebogruppe verglichen.
Interessant ist auch, dass sich eine verbesserte Lungenventilation und Sauerstoffaufnahme zeigte. 3
Aber lassen Sie uns beim Thema Stress bleiben. Den Pflanzenauszügen wird nachgesagt, dass sie langfristig die Stressresistenz des Organismus erhöhen. Die Wirkung von Rosenwurz soll darauf beruhen, dass der Körper weniger Cortisol ausschüttet. Dabei handelt es sich um ein körpereigenes Stresshormon.
Zudem soll Rhodolia rosea in der Lage sein, die Symptome von Stress zu lindern. Schließlich können durch akute oder chronische Stresslagen körperliche und mentale Beschwerden eintreten.
Während einige Menschen von Erschöpfungszuständen berichten, leiden andere vor allem unter Konzentrationsschwäche.
Das Department of Neurology der Armenian State Medical University hat untersucht, wie sich Rosenwurz auf Stresssymptome auswirken kann.4
Dafür wurde 56 gesunden Menschen im Rahmen einer Doppelblindstudie der Pflanzenextrakt verabreicht. Es konnte festgehalten werden, dass durch die Einnahme Ermüdungserscheinungen, die während stressiger Phasen auftraten, deutlich gelindert wurden.
Rosenwurz bei Burn-out?
Laut einer Umfrage fühlt sich jeder zweite hierzulande von Burn-out bedroht.6 Bei dem körperlichen und geistigen Erschöpfungszustand zeigen sich vor allem Antriebslosigkeit und Leistungsschwäche.
Forscher konnten bereits im Jahr 2009 Ergebnisse aus einer randomisierten, doppelblinden placebokontrollierten Studie vorlegen, die den Schluss nahelegen, dass Rosenwurz auch bei Burn-out hilfreich sein könnte.
Zu der Testgruppe gehörten 60 Personen, die zwischen 20 und 55 Jahre alt waren. Sie alle litten unter dem Burn-out-Syndrom. Während die Hälfte der Probanden 576 mg Rosenwurz-Extrakt täglich einnahm, erhielt eine Vergleichsgruppe ein Placebo.
Nach einer Studienzeit von vier Wochen konnte festgestellt werden, dass diejenigen Teilnehmer, die Rosenwurz einnahmen, weniger Müdigkeitssymptome zeigten. Auch die depressiven Verstimmungen traten seltener auf. Zudem zeigten sich Verbesserungen, was die Konzentrationsfähigkeit anging.
Nicht zuletzt stellten die Forscher fest, dass die Studienteilnehmer in Stresssituationen weniger Cortisol ausschütteten.5
GUT ZU WISSEN!
Bei einem Placebo handelt es sich um ein Scheinmedikament. Es ähnelt dem echten Medikament sowohl im Aussehen als auch im Geschmack. Allerdings enthält ein Placebo keine Wirkstoffe.
Scheinmedikamente kommen vor allem in Studien zum Einsatz, um mehrere Versuchsgruppen miteinander vergleichen zu können.
Rosenwurz bei Antriebslosigkeit
Das Gefühl, unmotiviert in den Tag zu starten und sich nicht aufraffen zu können, kennen viele Menschen. Die andauernde Antriebslosigkeit kann jedoch zu privaten und beruflichen Konflikten führen.
Scheinbar kann auch hier Rosenwurz teilweise Abhilfe schaffen. In einer Studie wurde der Extrakt mit chemischen Antidepressiva verglichen. Bei Antidepressiva handelt es sich um Medikamente, bei denen eine gewisse Wirkung erwartet werden kann.
Bei Nahrungsergänzungsmitteln wie Rosenwurz kann keine Wirkung vorausgesetzt werden. Der Vorteil ist allerdings, dass mit Blick auf die Studie keine Nebenwirkungen aufgetreten sind. Zudem wurde die Antriebslosigkeit gemildert.
Ein möglicher Erklärungsansatz ist, dass der Pflanzenstoff den Abbau des Glückshormons Serotonin hemmt. Schließlich sorgt ein niedriger Serotoninlevel dafür, dass Erschöpfung und Antriebslosigkeit die Oberhand gewinnen können.
Womöglich könnte Rosenwurz, dadurch, dass es sich scheinbar verzögernd auf den Serotoninabbau auswirkt, einen positiven Effekt auf die Stimmung haben. 7
Zudem bietet sich eine Kombination mit anderen Pflanzenstoff an, um Serotonin nicht nur am Abbau zu hindern, sondern es zu erhöhen. Inwiefern Rosenwurz Patienten mit Antriebsschwäche helfen kann, muss zunächst Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.
Rosenwurz: potentielle Wirkungen auf einen Blick
Rosenwurz werden folgende Vorteile für die Gesundheit nachgesagt:
- Hilfreich bei Stress, Erschöpfung und Konzentrationsschwäche
- wirkt wie ein natürliches Adaptogen und macht den Körper widerstandsfähiger gegen Stress
- unterstützt die mentale Leistungsfähigkeit
- mildert Antriebslosigkeit
GUT ZU WISSEN!
Rosenwurz kann mithilfe von freiverkäuflichen Präparaten aufgenommen werden. Dabei handelt es sich um Nahrungsergänzungsmittel, bei denen weder Wirk- noch Heilversprechen gegeben werden dürfen.
Zusammenfassung
Bei Rosenwurz handelt es sich nicht um eine moderne Entdeckung. Bereits sibirische Völker und Wikinger setzten auf das Heilkraut.
Rhodolia rosea, wie Rosenwurz auch genannt wird, werden zahlreiche positive Wirkungsweisen auf den Körper nachgesagt. So sollen sich die Extrakte förderlich auf die Leistungsfähigkeit auswirken.
Zudem sollen die Pflanzenauszüge dabei helfen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen.
Studien liefern erste Hinweise darauf, dass die Pflanzenbestandteile womöglich auch Menschen mit chronischen Erschöpfungszuständen und Antriebslosigkeit helfen könnten.
Dabei wird davon ausgegangen, dass eingenommenes Rosenwurz dazu führt, dass weniger Cortisol ausgeschüttet und der Abbau von Serotonin gehemmt wird. Um klare Handlungsempfehlungen für stressgeplagte Menschen zu geben, müssen allerdings noch weiteren Studien durchgeführt werden.
Wie wird Rosenwurz eingenommen?
Wenn Sie Rosenwurz einnehmen möchten, sollten Sie ausschließlich auf hochwertige Nahrungsergänzungsmittel setzen. Damit stellen Sie sicher, dass keine unnötigen Zusatzstoffe und Schadstoffe enthalten sind.
Sie können Rosenwurz in Form von Tee, Kapseln oder Tropfen aufnehmen. Kapseln haben den Vorteil, dass sie fertig dosiert sind, einigen Menschen fällt jedoch das Schlucken schwer.
Bei Schluckbeschwerden sind Tropfen eine gute Alternative. Nicht selten kommen sie jedoch mit einem unangenehmen Geschmack daher und enthalten Alkohol.
Bei Tee ist der Genussfaktor höher, allerdings gestaltet sich die Dosierung dabei schwieriger.
Wie Sie sehen, hat jedes Produkt seine Vor- und Nachteile. Deshalb sollten Sie für sich selbst herausfinden, welche Einnahmeform am besten zu Ihrem Alltag passt.
Achten Sie bei dem Kauf unbedingt auf den Rosenwurz-Gehalt. Die Zusammensetzung der Präparate variiert teilweise stark.
Nehmen Sie nicht zu viel ein. Eine Orientierungsgröße sind höchstens 300 mg Rosenwurz- Extrakt täglich. Die ersten positiven Effekte können sich nach rund zwei Wochen einstellen. Da es sich um einen Pflanzenauszug handelt, gibt es keine Wirkgarantie.
Darf jeder Rosenwurz einnehmen?
Aufgrund mangelnder Erkenntnisse sollten Schwangere, Kinder und Frauen, die stillen, Rosenwurz nicht einnehmen. Zudem wird dazu geraten, Abstand von Rosenwurz zu nehmen, wenn starke Unruhe oder eine Manie vorliegt.
Eine Wechselwirkung mit Medikamenten und anderen Nahrungsergänzungsmitteln kann nicht ausgeschlossen werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass die pflanzlichen Inhaltsstoffe sich hemmend auf ein körpereigenes Enzym auswirken können. Dieses ist jedoch für den Abbau vieler Medikamente zuständig.
Aus diesem Grund sollten Sie vor der Einnahme mit Ihrem Arzt oder Apotheker über mögliche Wechselwirkungen sprechen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Rosenwurz ist ein Naturextrakt. Trotzdem können Nebenwirkungen nicht ganz ausgeschlossen werden. Auch wenn Rhodolia rosea in vielen Studien keine Nebenwirkungen hervorgerufen hat, könnten Unruhe und allergische Reaktionen auftreten.
Da Rosenwurz stimulierend wirken kann, sollten entsprechende Extrakte nicht vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Wo Sie Rosenwurz erhalten
Rosenwurz-Extrakte erhalten Sie in Apotheken. Gegebenenfalls müssen Sie die entsprechenden Präparate vorbestellen, denn nicht alle Apotheken haben Rosenwurz-Produkte vorrätig.
Eine gute Alternative sind seriöse Onlineshops. Dort können Sie sich vor dem Kauf in aller Ruhe informieren und für ein Produkt entscheiden.
Fazit
Rosenwurz besitzt wie auch andere Heilpflanzen eine lange Tradition. So wurden die Pflanzenauszüge bereits von den Wikingern und sibirischen Völkern eingesetzt, um zahlreiche Beschwerden zu lindern.
In Skandinavien und Russland wird die krautige Pflanze, die zu der Familie der Dickblattgewächse gehört, bei Depressionen, Erschöpfungszuständen und Impotenz verwendet. Zudem sollen die Auszüge Menschen, die an einer Höhenkrankheit leiden, helfen.
Auch hierzulande wird Rosenwurz immer beliebter. Allerdings greifen viele Menschen in Europa auf die Pflanze zurück, um die Folgen von Stress zu bekämpfen.
Studien geben Hinweise darauf, dass Rosenwurz widerstandsfähiger gegen Stress machen kann. Darüber hinaus sollen die Extrakte die Stressbeschwerden lindern.
Untersuchungen mit Blick auf chronische Erschöpfungszustände, Konzentrationsschwäche und Antriebslosigkeit haben ebenfalls positive Ergebnisse hervorgebracht.
Allerdings müssen weitere Studien folgen, um klare Handlungsempfehlungen für Menschen mit Stress geben zu können. Da es sich um einen Naturextrakt handelt, dürfen keine Wirk- oder Heilversprechen gemacht werden.
Möchten Sie die Pflanzenauszüge einnehmen, um zu überprüfen, welche potentiellen Wirkungen bei Ihnen eintreten?
Dann sollten Sie unbedingt zu einem qualitativ hochwertigen Produkt greifen. Ob Sie Rosenwurz-Tee, Kapseln oder Tropfen einnehmen, bleibt Ihnen überlassen. Um keine unerwünschten Begleiterscheinungen zu provozieren, sollten Sie eine Menge von 300 mg Rosenwurz- Extrakt täglich nicht überschreiten.
Auch wenn es sich um einen natürlichen Auszug handelt, können Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören allergische Reaktionen oder Unruhe. Im besten Fall nehmen Sie entsprechende Präparate nicht vor dem Schlafengehen ein, da Rosenwurz anregend wirken soll.
Auch bei Schwangeren, Stillenden und Kindern wird von der Einnahme abgeraten. Erhältlich sind Rosenwurz-Produkte in der Apotheke und im Onlinehandel.
Quellen:
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/126742/Psychische-Erkrankungen-Stress-am-Arbeitsplatz-macht-krank
- http://www.altmedrev.com/publications/6/3/293.pdf
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15256690
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11081987
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19016404
- https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/92312/Jeder-Zweite-fuehlt-sich-von-Burnout-bedroht
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25837277